Die JuLis CWS beschäftigen sich im November ausführlich mit dem Thema Fracking und versuchten dabei mit Vorurteilen aufzuräumen.
Gerade erst veröffentlichte das Bundesumweltministerium seinen Gesetzesentwurf zu einer Novellierung des Bergbaurechts und den bereits vielfach zuvor diskutierten schärferen Regelungen zum sogenannten Frackverfahren. Viel ist zu hören: Die einen betonen stets, dass in Zeiten geopolitischer Unsicherheit durch die Veränderung internationaler Abhängigkeit ein Plan entwickelt werden müsse, wie wir zukünftig unsere Energieversorgung sichern. Andere führen die Umweltrisiken und mögliche Gesundheitsgefahren insbesondere für das Grundwasser an. Einige Länder und Regionen haben Fracking auf ihrem Gebiet bereits jetzt gesetzlich verboten. Die USA bauen immer weiter aus.
Wir JuLis CWS wollten es näher wissen und widmeten uns dem hoch umstrittenen Fracking mit zwei Veranstaltungen.
Zunächst trafen wir uns am Freitag, den 21.11., in der Außenstelle der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Spandau, um über Fracking vom Experten informiert zu werden. Vom Leiter des Fachbereichs Nutzungspotentiale des tieferen Untergrundes und geologische CO2-Speicherung, Dr. J. Peter Gerling, erhielten wir einen detaillierten Vortrag über Verfahrensweise, Bedeutung und Probleme der Erdgasförderung. Wir erfuhren, dass Fracking an sich bereits eine alte Technologie ist, die bereits in Deutschland über 300mal angewandt wurde. Das Verfahren an sich sei in seiner heutigen Form unter Einhaltung der Umweltstandards weitgehend bedenkenlos. Viele Vorurteile könnten durch Fakten und Studien aus der Welt geschafft werden. Ein Fracking käme in Deutschland auch nur in vereinzelten Regionen im Norden Deutschlands in betracht. Nach dem Vortrag gingen die Teilnehmer um einiges mehr mit Wissen nach Hause.
Bei unserem Bezirkstreff im November wollten wir uns dann auch noch mal mit der anderen Seite beschäftigen. Wir luden über 20 Umweltverbände und Initiativen ein, bei denen wir hofften etwas über die Nachteile von Fracking zu erfahren. Leider konnten wir niemanden finden, der für eine Auseinandersetzung mit dem Thema bereitstand.
Wir versuchten uns dann noch einmal den Vor- und Nachteilen durch Ausschnittevon Dokumentationen und Positionspapieren der Verbände zu widmen. Anhand der Beiträge sammelten wir Fragen, die uns bei diesem Thema immer noch beschäftigen und wir zu einer abschließenden Stellungnahme zunächst einholen wollen. Die offenen Fragen wollen wir nun an die Umweltverbände, die Industrie und die Verantwortlichen in der Politik mit der Bitte um Beantwortung weiterleiten. Ziel ist es ggf. im nächsten Jahr einen ausführlichen Antrag zum Fracking zu erarbeiten.