Die einfache Feststellung, dass viele Schulabgänger nicht den Anforderungen des Arbeitsmarkts genügen, war 2007 der Startpunkt für Joblinge: Die Initiative hilft Schulabgängern, fit zu werden für die Ausbildung. Das Konzept fußt auf den zwei Säulen Praxisbezug und persönliche Betreuung.
Ein Joblinge-Programm dauert sechs Monate. In dieser Zeit lernen die Jugendlichen vor allem, sich in der beruflichen Praxis zurechtzufinden. Einer Orientierungs- und Praktikumsphase schließen sich drei Monate Arbeitseinsatz an. Nach dieser Bewährungsprobe erhalten die Joblinge einen festen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. In der gesamten Betreuungsphase steht ihnen ein persönlicher Mentor zur Seite. Jährlich sollen sich so bis zu 80 Jugendliche eine echte Chance erarbeiten.
Das Projekt wurde von Boston Consulting Group (BCG), einer Unternehmensberatung, sowie der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG ins Leben gerufen. Nach zwei Standorten in Bayern eröffnete im Juni 2010 auch eine Dependance in Berlin; weitere Niederlassungen in Leipzig und Frankfurt am Main sind geplant. In der Hauptstadt wurden bereits über 30 Unternehmen gewonnen, die Praktika und Ausbildungsplätze bereitstellen. Die operative Geschäftstätigkeit wird von staatlicher Stelle mitfinanziert, weitere Unterstützung kommt von den Initiatoren sowie Partnerunternehmen wie KPMG oder Hogan Lovells.
Auf unserer Tagung Apropos Bildung am 22. Oktober wird Andrea Pohl der Berliner Joblinge gAG das Projekt vorstellen und für Fragen bereitstehen.
Ein Gedanke zu “Joblinge – benachteiligte Jugendliche erarbeiten sich Ausbildungsplatz”